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Rauchmelder weckt Hausbewohner – vermuteter Kellerbrand

| Einsätze

Ein etwas anderer Einsatzbericht

Heute ist wieder ein „Freitag der 13.“ Bei uns heißt das, dass Neugeborene bzw. ihre Eltern von uns mit Rauchmeldern beschenkt werden. Und dabei im Gerätehaus noch ein paar Informationen zum Hintergrund der Technik bekommen.

Und ein Rauchmelder hat heute um ca. 4.50 Uhr einen Hausbewohner geweckt. Bei dem Hausbewohner handelt es sich um den Verfasser dieses Berichts, denn auch wir Feuerwehrleute können von einem Brandereignis betroffen sein.

Als ich von dem Piepen des Rauchmelders aus dem Schlaf gerissen wurde, habe ich noch an eine Fehlauslösung geglaubt. Oder es zumindest gehofft. Doch als ich auf der Suche nach der Quelle des Piepens die Tür zum Keller geöffnet habe, schlug mir bereits Brandrauch entgegen. Da wusste ich, dass es Ernst werden kann. Die Tür sofort wieder geschlossen und über mein Handy die 112 angerufen. Während dessen lief ich bereits die Treppen hoch, um die anderen Hausbewohner zu wecken. Kurz danach wieder Treppe runter und mit meinem Schlüsselbund raus aus dem Haus, die Leitfunkstelle noch am Ohr, um die Lage zu schildern. Um nicht weiteren Rauch in den Flur gelangen zu lassen, habe ich die Kellertür von außen geöffnet, um die Lage irgendwie erkunden zu können.

Zu diesem Zeitpunkt lief die Alarmierungskette an. Während ich noch am Kellereingang stand, hörte ich meinen Funkalarmempfänger im Schlafzimmer anschlagen. Eine Sekunde später kam die Alarmierung auch auf meine Handy-App (diese dient als Ausfallreserve, falls die Alarmierung über die Funkalarmempfänger ausfallen sollte).  Da ich die Gefahren des Brandrauchs kenne, bin ich nicht weiter in den Keller vorgedrungen. Um dem möglichen Feuer nicht noch zusätzliche Nahrung zu bieten, wurde die Kellertür erstmal wieder geschlossen. Während der auch für mich in diesem Szenario langen Minuten des Wartens habe ich versucht, von außen durch die verschiedenen Kellerfenster den möglichen Brandherd zu erkennen.

Und dann höre ich aus der Ferne das Martinshorn unseres Einsatzleitwagen. Aufgrund der Alarmierung der Leitfunkstelle mussten die anrückenden Kräfte von einem größeren Schadensereignis ausgehen. Daher folgten dem Einsatzleitwagen sowohl unser Löschgruppenfahrzeug, das Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Gerätewagen-Nachschub. Ebenfalls mitalarmiert wurden ein Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie die Drehleiter der Feuerwehr Hann. Münden.

An der Straße wartend, nahm ich den heutigen Einsatzleiter in Empfang und schilderte ihm die Lage sowie die Räumlichkeiten im Keller. Da von einem Brand ausgegangen wurde, haben die Kameraden des Löschgruppenfahrzeugs direkt nach ihrer Ankunft eine Schlauchleitung zum Gebäude verlegt. So hätte der zur Erkundung vorgehende Angriffstrupp zügig eine Brandbekämpfung durchführen können.

Zur Lageerkundung ging der Angriffstrupp mit umluftunabhängigem Atemschutz vor. Nach kurzer Zeit kamen die Kameraden mit der Meldung wieder, dass sie keinen Brand finden konnten. Allerdings stand auf dem Display unserer Pelettheizung eine Fehlermeldung. Durch den Trupp wurden noch alle Kellerfenster geöffnet. Zusätzlich wurde sicherheitshalber mit der Wärmebildkamera nach heißen Stellen oder Glutnestern gesucht. Falls die Heizung doch nicht der Grund für die Rauchentwicklung war. Es wurde aber nichts gefunden.

Daher waren hier die Maßnahmen für die Feuerwehr beendet.

Nachdem der Rauch soweit abgezogen war, konnte der Keller auch ohne Atemschutz betreten werden. Bei der Kontrolle der Heizung und des Aschekastens haben wir festgestellt, dass die Holzpeletts nicht wie üblich komplett verbrannt waren. Diese paar glimmenden Peletts hatten aber für eine starke Rauchentwicklung gesorgt.

 

Hier hat sich gezeigt, warum wir Feuerwehren immer wieder für die Installation von Rauchmeldern werben. Erst eine Stunde später hätte mein Wecker geklingelt. In dieser Zeit hätte sich der Rauch wahrscheinlich durch Ritzen und Türspalte im Flur und dem Haus verbreitet. Ein Rauchmelder sorgt für eine frühzeitige Erkennung von Schadensereignissen. Und kann zur Reduzierung von Schäden und dem Retten von Menschenleben wirkungsvoll beitragen.

 

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