Schon vor Längerem wurde ein Übungstag geplant, bei dem das Anfahren, Einsetzen und wieder Herausholen des Rettungsbootes mittels unseres Hilfeleistungslöschfahrzeugs (kurz: HLF) geübt werden sollte. Der Einfachheit halber haben wir dies „Slipp-Tag“ genannt.
Wie wichtig dieses Training sein wird, hatten die Kameraden und Kameradinnen am vorherigen Wochenende erlebt, als sowohl am Samstag als auch am Sonntag unser Rettungsboot auf der Weser zum Einsatz kam.
Denn dieser Slipp-Tag war diesmal nicht für die Ausbildung der Bootsführer gedacht, sondern für die Maschinisten (= Fahrer/in) des HLF, die das Boot auf dem Trailer vom Standort im Ortsteil Veckerhagen nach Vaake und dort rückwärts zur Weser und über die Slipp-Stelle bis ins Wasser fahren müssen. Und für die anderen Einsatzkräfte, die vor dem Wassern am Trailer und am Boot noch einige Handgriffe zu erledigen haben. Damit dies bei einem Rettungseinsatz möglichst schnell und reibungslos funktioniert, müssen die Abläufe geübt werden. Auch, weil das Rettungsboot normalerweise selten zum Einsatz kommt und hier daher bei dem/der Ein oder Anderen die Routine fehlt. Und weil unsere Fahrer und Fahrerinnen nicht täglich einen Lkw bewegen, sondern häufig nur im Rahmen von Übungen und Einsätzen.
Im Vorfeld wurden die Kameraden und Kameradinnen gebeten, sich für den Tag anzumelden und einen der 1-stündigen Zeiträume zu wählen, in dem die Übungsgruppe dann die Tätigkeiten üben konnte. Es waren somit immer nur Kleingruppen von rund 5 – 6 Personen zusammen. Hierzu kam dann noch der Übungsleiter, der die Abläufe überwachte und erklärte, auf was geachtet werden muss. Während des Tages wurden auch verschiedene Anfahrtswege zur Slipp-Stelle im Ortsteil Vaake ausprobiert. So hatten die Maschinisten die Möglichkeit, diese Wege kennen zu lernen und für sich selbst zu entscheiden, welche Anfahrt Ihnen am schnellsten bzw. sichersten erscheint. Denn oftmals scheitert eine Anfahrt an einem (falsch) geparkten Auto oder auch einer zu scharfen Biegung, bei dem unser Gespann dann hängen bleiben würde.
So wurden über den Tag auch einige neue Erkenntnisse gewonnen. Zum Beispiel, dass wir direkt vom Bauhof über die – für den Normalverkehr gesperrte – Straße an der Weser anfahren können und nicht den Umweg über den Hof der Feuerwehr und die B80 nehmen müssen. Oder das bei unserem HLF die Geländeuntersetzung eingeschaltet werden sollte, da hierdurch das Rangieren und das Herausziehen des Trailers aus dem Wasser ruckfreier und besser funktioniert als ohne Untersetzung.
Und so war es bei bestem Bootswetter ein sehr gelungener Ausbildungstag.
