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H1 – Unwetterlage – Einsätze aufgrund Sturmtief Ylenia am 17.02.2022

| Einsätze

Straßensperrung und Baumbeseitigung

Wie viele andere Feuerwehren in Deutschland hat auch uns das länger angekündigte Sturmtief "Ylenia" gefordert.

Um 5.40 Uhr alarmierten unsere Melder zu einem H1 – Unwetter auf die L3229 in den Reinhardswald. Aufgrund des Sturms waren auf der Kreisstraße 55 (wir nennen das die Sababurger Höhenstraße) mehrere Bäume umgefallen. Die Polizeikräfte reichten zur Sperrung der Straße nicht aus, weshalb sie die Feuerwehr um Amtshilfe gebeten hatten (weiteres zur Thematik siehe am Ende).

Da ein Entfernen der Bäume mitten in einem Sturm eine unverhältnismäßige Gefahr für die Einsatzkräfte bedeutet, werden bei solchen Wetterlagen die Straßen erstmal gesperrt. Ansonsten würden ggfs. Autofahrer*innen diese Straßen nutzen und vor einem umliegenden Baum anhalten müssen, während hinter ihnen weitere Bäume fallen (wie in der Vergangenheit bereits im Reinhardswald geschehen).

Noch während die Besatzung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs an dieser Abzweigung von der L3232 auf die Sababurger Höhenstraße das Absperrband zwischen den Straßenschildern und Leitplanken verzurrten, kam die nächste Einsatzstelle über Funk rein. Aus gleichem Grund sollte der Abzweig von der L3229 zum Udenhäuser Stock gesperrt werden. Und während wir hier die Abzweigung absperrten, folgte die nächste Meldung zu einem Baum auf Straße Richtung Holzhausen. Also fuhren wir auf der L3232 weiter in Richtung Holzhausen, wo wir auf der Gefällstrecke zu unseren Nachbarn zwei umgestürzte Bäume am Straßenrand fanden. Die obersten Äste eines der Bäume ragten circa zur Hälfte in die Fahrbahn. Da der Sturm wieder an Kraft gewonnen hatte und um uns herum die Bäume am Ächzen und Knacken waren, wurde hier nur ein Absperrband an den Ästen angebracht, um diese sichtbarer zu machen. Danach verließen wir die Einsatzstelle Richtung Feuerwehrgerätehaus.

Uns war für die Rückkehr angekündigt worden, dass heißer Kaffee bereitstehen würde. Welchen wir allerdings nicht genießen konnten. Denn kurz nach Ankunft im Ort wurden wir über einen umgestürzten Baum in der Felsenkellerstraße informiert. Hier war der Einsatzleitwagen bereits vor Ort, um die Lage zu beurteilen. Ein Nadelbaum war über die Straße bis in die Einfahrt eines Hauses gestürzt. Wir zerlegten den Baum mittels Kettensäge. Ein Anwohner half uns mit einem Frontlader aus und hob den Baum an, da dieser stark unter Spannung stand. Nachdem die Stammstücke und Äste an die Seite geräumt waren, fuhren wir mit unserem Hilfeleistungslöschfahrzeug die letzte Einsatzstelle an.

Ein Baum war auf das Dach eines Getränkemarkts gefallen. Als wir an der Einsatzstelle ankamen, war bereits ein örtlicher Zimmereibetrieb mit seinem Kranwagen vor Ort. Weiterhin ein Mitarbeiter des örtlichen Bauhofes sowie des Bauamts.

Im Arbeitskorb des Krans begann eine Kameradin, den Baum zu entasten. Nach einiger Zeit wurde entschieden, einen Hebeversuch mit dem Kran zu unternehmen. Der Baum war allerdings zu schwer für den Hebearm. Nach einigen anderen Überlegungen und weiterem entasten, wurde der Baum schließlich mittels einer Kette an unserem Hilfeleistungslöschfahrzeug angeschlagen und so vom Dach des Getränkemarktes gezogen. Nachdem der Baum weiter zerlegt und vom Bürgersteig entfernt war, konnten wir einrücken.

Im Gerätehaus wurde das Fahrzeug wieder einsatzbereit gemacht. Ebenso die Kettensäge mit Betriebsstoffen getankt und gereinigt. Für Freitagnacht ist ein neues Orkantief angekündigt, welches uns wieder ähnliche Einsätze bescheren könnte.

Nach bzw. zwischen diesen Nacharbeiten konnten sich die Einsatzkräfte im Aufenthaltsraum noch an belegten Brötchen und frischem Kaffee stärken, die von Kameradinnen besorgt wurden, welche zusammen mit dem Gemeindebrandinspektor die Funkzentrale in unserem Gerätehaus besetzten.

Die Letzten von uns verließen dann nach rund vier Stunden Einsatzdienst und Nachbereitung das Gerätehaus.

 

Sperren von Straßen: Die Feuerwehr darf keine Straßen sperren. Dies obliegt der Polizei und anderen Behörden bzw. deren ausführenden Kräften. Allerdings dürfen wir bei Einsätzen die Einsatzstelle so absichern, dass für die Dauer der Einsatzmaßnahmen eine Straße halb oder komplett „gesperrt“ ist. Dies dient der Sicherheit der Einsatzkräfte und dem zügigen Abarbeiten der Einsatzlage.

 

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