Auch wir wurden zum Waldbrand in den Reinhardswald alarmiert. Das ganze Szenario begann bereits am späten Dienstagnachmittag. Als ersteintreffende Wehren begannen die Feuerwehren aus Immenhausen, Holzhausen und Espenau mit den anstrengenden Löscharbeiten bei über 30 Grad Außentemperaturen.
Nach und nach wurden immer mehr Feuerwehren und Katastrophenschutzlöschzuge aus dem Landkreis in den Wald alarmiert, wo mittlerweile eine Fläche von 18.000 Quadratmeter brannte. Am Abend war auch ein Hubschrauber der Landespolizei mit Außenlastbehälter im Einsatz.
Unser Katastrophenlöschzug Reinhardshagen- Bad Karlshafen wurde in der Nacht auf Mittwoch um 03:47 Uhr mit dem Einsatzstichwort: Einsatz mit Dringlichkeit - Einsatzbereitschaft herstellen alarmiert.
Wir trafen uns, nachdem wir ausreichend Getränkevorrat und Waldbrand-Equipment verladen hatten, mit den Kameraden aus Bad Karlshafen am Parkplatz Roter Stock. Von dort aus fuhren wir gemeinsam die Einsatzstelle an.
An der Einsatzstelle zwischen Reinhardshagen und Holzhausen lösten wir den Kastrophenschutzlöschzug Kaufungen-Lohfelden ab und begannen - gut eingecremt mit Sonnencreme, Mückenspray und Kopfbedeckung - die schweißtreibenden Nachlöscharbeiten. Mit D-Strahlrohren, Löschrucksäcken und Wiedehopfhauen gingen wir in die Brandfläche vor. Viele Leitungen lagen noch von unseren Vorgängern, sodass wir diese übernehmen konnten. Das Feuer hatte sich an vielen Stellen in den Boden gefressen. Gerade im Bereich von Baumstümpfen mussten wir mit entsprechenden Werkzeugen per Hand den Boden öffnen, um die darunter liegenden Glutnester abzulöschen.
Auch zwei Bagger kamen zum Einsatz, die die Erde aushoben und Baumstümpfe aus dem Boden rissen. Wir löschten dieses Material dann ab, um keine Glutnester zu übersehen.
Da die Arbeiten auf dem abgebrannten Areal ohne Schatten und der rasant ansteigenden Außentemperaturen aufgrund der starken Sonneneinstrahlung die Einsatzkräfte schnell an die körperliche Leistungsfähigkeit bringt, wurde sehr ausreichende Flüssigkeitszufuhr der Einsatzkräfte geachtet. Um neun Uhr gab es dann noch zur Stärkung Nudeln mit Bolognesesauce, die von der Verpflegung aus der Nacht übriggeblieben waren.
Um elf Uhr wurden wir von den Kräften der Feuerwehr Fuldatal abgelöst. Nachdem wir unsere Einsatzmittel verlastet hatten, konnten wir den Heimweg nach Reinhardshagen antreten. Bei einem kurzen Stopp am Einkaufsmarkt gab es noch für alle geschafften Einsatzkräfte unseres Katastrophenlöschzuges zur Abkühlung bei 38 Grad Außentemperatur ein Eis.
Final konnten wir um 12.30 Uhr nach dem Reinigen der Einsatzmittel (und uns selbst) erst einmal die Feuerwache verlassen, um etwas Kraft im heimischen Umfeld aufzutanken. Am Abend beim Übungsdienst werden dann noch die eingestaubten und verdreckten Fahrzeuge gereinigt.
Eine Kameradin aus Bad Karlshafen wurde bei dem Einsatz leicht am Auge verletzt, setzte ihren Dienst aber fort.
Viele Berichte zum Waldbrand findet ihr auch auf den Homepages und Facebook-Seiten unserer Kameraden aus dem ganzen Kreisgebiet. Weiterhin sind hier exemplarisch Berichte von:
HessennewsTV: 12.000 Quadratmeter: Waldbrand im Reinhardswald – Löschhubschrauber im Einsatz – Hessennews TV
HNA: 15.000 Quadratmeter Wald brennen am Gahrenberg bei Holzhausen